Willkommen in der tierfreundlichen Schweiz der Zukunft
Schlachthöfe als Museen, Verhütungsmittel statt Jagd und eine obligatorische Krankenkasse für Tiere: Laut einem Schweizer Tierrechtsverein sieht so die vegane Schweiz der Zukunft aus. Im neuen Webprojekt «Vision tierfreundliche Schweiz» werden innovative und ungewöhnliche Ideen gezeigt, wie Menschen und Tiere zusammenleben könnten.
Vegane Produkte boomen, die Tierrechtsbewegung wächst und macht in der Politik von sich reden, nicht zuletzt mit dem Achtungserfolg der Initiative gegen Massentierhaltung. Aber wo will diese Bewegung eigentlich hin? Das zeigt der Verein Animal Rights Switzerland in Bild und Text auf der interaktiven Webseite «vision-tierfreundliche-schwei
Die Inhalte haben die Aktivist:innen aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und öffentlichen Diskussion zusammengetragen. Dazu gehören auch viele futuristische und ungewöhnliche Ideen:
- Fleisch und Milch kommen aus dem Labor, ansonsten wird pflanzlich gegessen
- Tiere haben Grundrechte auf Leben und Unversehrtheit
- Obligatorische Krankenkasse für Tiere
- Lederprodukte sind aus Pilz und Apfel statt aus Tierhaut
- Verhütungsmittel für Tiere statt Jagd
- Schlachthöfe sind zu Museen und Markthallen umfunktioniert
- Fischerei-Vereine fischen nach Abfall statt Fischen
- und vieles mehr
«Mit unserem Projekt wollen wir eine Diskussion darüber anregen, wie eine tierfreundliche Zukunft aussehen könnte», so Céline Schlegel von Animal Rights Switzerland. «Es geht uns dabei im ersten Schritt nicht um Realpolitik, sondern darum, die Vorstellungskraft anzuregen und komplexe Zusammenhänge aufzuzeigen.» In der öffentlichen Diskussion werden Tierschutzanliegen oft mit Verboten und Zwängen in Verbindung gebracht. «Wir wollen aufzeigen, dass eine tierfreundliche Zukunft auch etwas Kreatives und Positives ist, auf das wir uns freuen können.»
Realität werde die Vision jedoch frühestens in einigen Jahrzehnten. Denn aktuell sei die Schweiz noch meilenweit davon entfernt, tierfreundlich zu sein: Allein im letzten Jahr wurden hierzulande über 84 Millionen Tiere für Fleisch getötet. Das sind doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. «Die Schweiz wird bisher tierfeindlicher statt tierfreundlicher. Es ist höchste Zeit, dass wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie eine tierfreundliche Zukunft überhaupt aussehen könnte.» Die Vision sei ein wichtiger Anhaltspunkt dafür, in welche Richtung sich die Schweiz in den kommenden Jahren verändern soll.
Als nächstes will der Verein seine Vision an Politiker:innen, Forschende und Firmen schicken. Auch an solche, die mit der Vision nicht einverstanden sein dürften – etwa an Vertreter:innen der Fleisch-, Eier- und Milchindustrie. Ziel ist es laut Schlegel, die Ideen unter die Leute zu bringen und in einen Dialog zu treten.«Auch Kritik kann uns dabei helfen, unsere Vision zu verfeinern und weiterzudenken.»
Jetzt entdecken: www.vision-tierfreundliche-schweiz.ch
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